Ladbergen – Wenn die Holzschuhe klappern, die Traktoren brummen und es aus dem Rohr des Kuchels qualmt, dann ist der Ladberger Bevölkerung klar: es wird Holskenball gefeiert. Die Veranstaltung, seit 24 Jahren ein Höhepunkt im Kalender des Heimatvereins, sorgte auch am Sonntag für gute Stimmung. Von Anne Reinker
Wenn die Holzschuhe klappern, die Traktoren brummen und es aus dem Rohr des Kuchels qualmt, dann ist der Ladberger Bevölkerung klar: es wird Holskenball gefeiert. Die Veranstaltung, seit 24 Jahren ein Höhepunkt im Kalender des Heimatvereins, sorgte auch am Sonntag für gute Stimmung. In diesem Jahr kamen mehrere hundert Besucher zum Hof Bücker, wo Hof und Scheune zur Verfügung gestellt wurden.
“Die Geselligkeit steht hier über allem”, begeisterte sich Heinz Lagemann. “Das ist das Highlight des Vereins”, meinte auch Rolf Hakmann, der sich über die Besucher freute, die sich zur Kaffeestunde in der Scheune tummelten, um sich mit frischem Pflaumenkuchen zu stärken. Serviert wurde der Kaffee von den Frauen des Heimatvereins.
Mit Knattern kündigten rund 25 Schlepperfreunde ihr Kommen an. Die historischen “Schätzchen” wie Lanz‑, Hanomag- und Deutz-Traktoren waren nicht nur für die “Oldtimer” unter den Besuchern eine Augenweide. So mancher kleine Gast staunte ob der früheren Landtechnik.
Während Fritz Lubahn als Kiepenkerl seine Runden zog und der Musikverein Ladbergen mit schmissigen Klängen aufspielte, ging Friedhelm Schmidt seiner jährlichen Pflicht nach: dem Einheizen des Kuchels. In diesem schmorten langsam aber sicher rund 75 Kilogramm Pellkartoffeln. Bratheringe und Specksoße rundeten das Gericht ab. “Das passt einfach gut zusammen”, so der Chef am Kuchel. “Das schmeckt ganz wunderbar.”
Die langen Schlangen hungriger Gäste zeigten, wie beliebt das frühere “Arme-Leute-Essen” ist. “Heute kann man das ganz oben auf den Speisekarten finden”, war Heinz Lagemann überzeugt. “Das ist nicht mit einem normalen Imbiss zu vergleichen”, so der Vereinsvorsitzende weiter. Wer sich nicht mit den Bratheringen anfreunden wollte, durfte auf Jürgen Peters zählen, der Würstchen vom Grill bereithielt.
Für die musikalische Untermalung traten am späten Nachmittag die Jagdhornbläser vor die Besucher. Wer beim abendlichen Holskenball noch nicht über das zünftige Schuhwerk verfügte, fand dank der großen Auswahl schnell ein schmuckes Paar.
Lobende Worte kamen von Heinz Lagemann, der in einem Grußwort insbesondere die Ehrenmitglieder des Heimatvereins willkommen hieß. “Ich bin stolz auf all die ehrenamtlichen Helfer”, zollte er allen Engagierten Anerkennung. Seinen Dank richtete er an die Familie Bücker für das Bereitstellen der Örtlichkeiten. “Das ist nicht selbstverständlich".
Der Holskenball im nächsten Jahr wird mit einer Besonderheit aufwarten. Das wurde am Sonntag mitgeteilt. Da der Verein den Göpel, einen historischen Antrieb von Dreschmaschinen, einweihen will, soll die Veranstaltung am Heimathaus stattfinden. Alle Interessierten können sich dafür schon den 24. August vormerken.
(Mit freundlicher Genehmigung der WN)